Wie uns Feedback wirklich weiterbringt

Zusammenfassung: Feedback ist essenziell – es wirkt wie ein Tacho beim Autofahren und zeigt, ob man auf dem richtigen Kurs ist. Für Führungskräfte ist regelmäßiges und konkretes Feedback unverzichtbar, da es Mitarbeitern hilft, ihre Stärken zu entwickeln und Fehler zu korrigieren, und zugleich Führungskräften ermöglicht, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und zu verbessern.

Warum Feedback unverzichtbar ist – für dich und dein Team

Stell dir vor, du fährst Auto – aber ohne Tacho, ohne Navi, ohne Rückspiegel. Du hast keine Ahnung, ob du zu schnell oder zu langsam bist, ob du auf dem richtigen Weg bist oder ob jemand hinter dir fährt. Klingt stressig, oder? Genau so fühlt es sich für Mitarbeiter an, wenn sie kein regelmäßiges Feedback bekommen.

Als Führungskraft bist du verantwortlich dafür, dein Team zu lenken. Doch Führung ohne Feedback ist wie Autofahren im Blindflug. Regelmäßige Rückmeldungen helfen Mitarbeitern, ihre Stärken auszubauen, Fehler zu korrigieren und sich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig profitierst auch du als Führungskraft von Feedback – denn nur wenn du weißt, wie dein Führungsverhalten wahrgenommen wird, kannst du dich verbessern. Zusätzlich gewinnst du wertvolle Freiräume für andere Aufgaben.

Dennoch wird Feedback in vielen Unternehmen vernachlässigt. Entweder gibt es nur ein Jahresgespräch oder Feedback wird nur gegeben, wenn etwas schiefläuft. Doch echtes Wachstum – für Unternehmen, Teams und Führungskräfte – entsteht erst, wenn Feedback ein natürlicher Bestandteil der Unternehmenskultur wird.

Die 5 häufigsten Fehler beim Feedback – und wie du sie vermeidest

Viele Führungskräfte wissen, dass Feedback wichtig ist – aber sie machen unbewusst Fehler, die dazu führen, dass es nicht wirkt. Meiner Erfahrung nach sind dies die fünf häufigsten:

  1. Feedback nur als Kritik nutzen
    • Tipp: Gib mindestens genauso viel positives Feedback wie konstruktive Kritik. Jeder Mensch hat seine Stärken und es muss Gründe geben, warum der Mitarbeiter in deinem Team ist. Gute Leistungen sollten anerkannt werden.
  2. Zu allgemein bleiben („Das war gut“)
    • Tipp: Sei konkret! Nenne das Verhalten oder die Handlung, die du lobst oder verbessern möchtest. Beschreibe konkrete Situationen, und wie du diese erlebt hast. Was genau war gut? Was genau hat dir nicht gefallen?
  3. Feedback zu spät oder nur einmal im Jahr geben
    • Tipp: Feedback sollte regelmäßig und zeitnah erfolgen – idealerweise direkt nach der beobachteten Situation. Nutze dazu gerne meinen Leitfaden „Klärende Feedbackgespräche“.
  4. Nur auf Fehler hinweisen, ohne Lösungen zu bieten
    • Tipp: Kritik sollte immer mit einem Lösungsvorschlag oder einer Unterstützungsmöglichkeit kombiniert werden. Fordere auch deinen Mitarbeiter auf, Vorschläge zu machen. Überlegt gemeinsam, wie es beim nächsten Mal besser laufen kann.
  5. Feedback als Einbahnstraße sehen
    • Tipp: Frage aktiv nach Feedback zu deiner eigenen Führung und setze es um. Damit gibst du deinem Mitarbeiter Wertschätzung und nutzt zugleich die Chance, dich selbst weiterzuentwickeln. Jeder Mensch hat blinde Flecken, daher ist Feedback wichtig.

Lob, Kritik und die Kunst, kritische Themen wertschätzend zu kommunizieren

Viele Führungskräfte scheuen sich davor, kritische Themen anzusprechen – aus Angst, den Mitarbeiter zu demotivieren oder gar zu verärgern. Doch Feedback ist keine Bestrafung, sondern eine Chance zur Weiterentwicklung.

Die richtige Balance finden

Gutes Feedback besteht aus Lob und Verbesserungsvorschlägen. Studien zeigen, dass Menschen besonders gut auf eine Mischung aus Wertschätzung und konstruktiver Kritik reagieren.

Die Sandwich-Methode nutzen

Ein bewährtes Prinzip ist die Sandwich-Methode:

  1. Positiv starten: Betone, was gut lief.
  2. Verbesserungspotenzial aufzeigen: Konkrete Kritik äußern – aber immer lösungsorientiert.
  3. Motivierend enden: Zeige Anerkennung für die Bemühungen und bestärke den Mitarbeiter.


Ein Beispiel:

Schlechtes Feedback: „Das letzte Kundenmeeting war wirklich chaotisch. Das müssen Sie besser machen.“

Gutes Feedback: „Mir hat gefallen, wie Sie auf die Kundenwünsche eingegangen sind. Für das nächste Meeting könnten wir gemeinsam überlegen, wie wir die Agenda noch klarer strukturieren. Ich bin sicher, dass Ihnen das super gelingen wird.“

So fühlt sich Feedback nicht wie ein Angriff, sondern wie eine wertvolle Unterstützung an.

Checkliste: So gibst du Feedback, das wirklich weiterhilft

Fazit:

Feedback ist eines der wichtigsten Werkzeuge für Führungskräfte in KMU. Es schafft Klarheit, fördert die Motivation und steigert die Leistung im Unternehmen. Richtig eingesetzt, sorgt es für mehr Vertrauen, bessere Zusammenarbeit und nachhaltiges Wachstum.